Erziehung und Bildung sind Schlüsselelemente für die Gleichstellung der Geschlechter. Ungleichbehandlung auf dem Arbeitsmarkt lässt sich teilweise dadurch erklären, dass der Werdegang von Mädchen und Jungen auf Bildungsebene noch immer erhebliche Unterschiede aufweist.
Eine der Erklärungen für diese Unterschiede liegt in der Tatsache, dass der Lebensweg und die Berufsaussichten weitgehend durch geschlechtsspezifische Stereotype geprägt sind, was auf Kosten der persönlichen Wünsche und wirklichen Fähigkeiten der Mädchen und Jungen geht.
Forschungen haben gezeigt, wie vielfältig und zahlreich – und vor allem fein und diffus – die Mechanismen sind, über welche die Gesellschaft (Familie, Schule, Gleichaltrige, Medien usw.) dazu tendiert, geschlechtsspezifische soziale Rollen zu schaffen oder zu verstärken. Diese wiederholten Praktiken und Modelle, welche die Zuweisung mädchen- und bubentypischer Verhaltensweisen und Rollen verstärken, beeinflussen den Lebensweg und vor allem die Berufswahl.
Damit sich Mädchen und Jungen nach ihren Fähigkeiten, ihren eigenen Wünschen und unabhängig von Stereotypen entwickeln können, müssen wir alle einen Beitrag zur Gleichstellung leisten. Als wichtige Instanz für die Sozialisierung spielt die Schule diesbezüglich eine proaktive Rolle.
Aktionen des KAGF und der Gleichstellungsbüros
Egalite.ch, die Westschweizer Gleichstellungskonferenz, hat 2006 in Zusammenarbeit mit verschiedenen Westschweizer Bildungsdepartementen das Projekt L’école de l’égalité geschaffen, über das Bildung und Erziehung auf Gleichstellung ausgerichtet werden sollen. Zehn Jahre später hat egalite.ch dieses Lehrmaterial aktualisiert und zwischen 2019 und 2020 wurden drei neue Broschüren herausgegeben.
Mit diesen neuen Lehrmitteln verfügen die Westschweizer Lehrpersonen über Schlüsselmaterial, mit dem sie die Thematik Gleichstellung der Geschlechter in den Schulalltag einbinden können. L’école de l’égalité ist für die Stufen 1H bis 11H verfügbar.
Auszug aus L’Ecole de l’égalité, cycle 1, 2019
Video zur Vorstellung der Ecole de l’égalité:
Veröffentlicht am 27. April 2021